Otto Lummitzsch

deutscher Ingenieur; Gründer und Direktor (1953-1955) der Bundesanstalt des Technischen Hilfswerks; die Zahl der Helfer im THW stieg unter seiner Leitung von 6.000 auf 40.000

* 10. Februar 1886 Leipzig-Plagwitz

† 9. Dezember 1962 Bonn

Wirken

Otto Lummitzsch wurde am 10. Febr. 1886 in Leipzig-Plagwitz als Sohn eines schlesischen Rittergutsbesitzers geboren. Nach dem Besuch eines Gymnasiums, später einer Realschule und dem Abitur bildete er sich auf einer Fachschule und einer Technischen Hochschule zum Architekten und Bauingenieur aus. Als solcher war er bis zum Ausbruch des l. Weltkrieges, den er als Pionieroffizier bis zum Ende mitmachte, in Berlin tätig.

Im Jan. 1919 gründete und führte er die "Technische Abteilung" aus ehemaligen Angehörigen der Kriegsmarine und Armee sowie sonstigen Freiwilligen, mit deren Hilfe er verhinderte, daß Spartakisten und Kommunisten in Berlin, Halle, Leipzig und anderen Städten Mitteldeutschlands Versorgungsbetriebe stillegten. Im Herbst 1919 schuf er nach Auflösung dieser militärischen Einheit die später dem Reichsministerium des Innern untergeordnete zivile Hilfsorganisation der "Technischen Nothilfe", die in der Folgezeit mit ihren freiwilligen Helfern, darunter auch vielen Arbeitern, in zahllosen Einsätzen viele öffentliche Notstände beseitigen konnte. Mit ihrer Hilfe wurden u. a. von der Reichsdruckerei in Berlin 1923 die ersten Rentenmarkscheine hergestellt sowie bei Streiks und ...